»Jemand spricht. Und während des Sprechens verwandelt sich jemand in eine Gestalt, bekommt Hand und Fuß,
steht auf eigenen Füßen, geht, geht nicht, geht dann doch, kommt wieder - spricht. Und wenn er das alles mit
genügend Eigenart getan hat, dann geht er plötzlich ... uns nicht mehr aus dem Kopf.«
aus: Jens Sparschuh, Die neue Blindheit
Renate Neumann-Herlyn ist Dipl. Pädagogin und arbeitet als Sprecherzieherin (DGSS) und Sprecherin. Ihre Unterrichtstätigkeit als Sprecherzieherin findet seit den 1990ern im Studio 13 sprechkontakt, Bremen, statt.
Dort unterstützt sie Menschen im Einzelcoaching und in Gruppenseminaren dabei, ihr stimmliches, sprecherisches und rhetori-sches Potential in beruflichen Sprechsituationen
weiterzuentwickeln, also z.B. Lehrer*innen, Manager*innen, Mediensprecher*innen und Po-
litiker*innen. Außerdem entwickeln
Interessierte unter ihrer Leitung Live-Hörspiele oder lassen beim Toning ihrer Stimme freien Lauf. Langjährig arbeitete sie als Lehrbeauftragte unter anderem in der Lehrerfortbildung an den
Universitäten Bremen und Oldenburg und am kulturwissenschaft-lichen Institut der
Uni Hildesheim sowie in der Lektorenfortbildung im Rahmen der Bremischen Ev. Kirche . Seit mehr als 20 Jahren tritt sie als Sprecherin in unterschiedlichen Konstellationen mit
verschiedenen Lesungsprogrammen auf.
Seit 2023 erscheinen unter diesem Label alle Live-Hörspiel-Produktionen des Studio13 sprechkontakt. Im Frühjahr, Sommer und Herbst 2023 werden drei Live-Hörspiele an verschiedenen Orten präsentiert. Sie alle regen auf fantasievolle und besondere Weise dazu an, sich mit einem aktuellen Thema auseinanderzusetzen. Mit den "Live-Hörspielen in Serie" soll diese Form der Sprech- und Hörkultur einem größeren Publikum bekannt gemacht werden. Die Aufführungsreihe im Rahmen von Die HörSpielerei begann im April 2023 mit
wie weit so nah.
Live-Hörspiel für sechs Sprecher*innen, Musik und Audio-Einspielungen
und wird im September 2023 fortgesetzt mit
Die Leidenschaft der Amalie D.
Live-Hörspiel über die Naturforscherin Amalie Dietrich
für drei Sprecherinnen und Sound-Einspielungen
Wie wenige Frauen entfernte sich Amalie Dietrich (1821-1891) von der ihr zugeschriebenen Rolle und widmete ihr Leben der Erforschung der Natur. Als alleinerziehende Mutter verdiente sie so den Unterhalt für die Tochter. Die Triebfeder jedoch, sich unter schwierigsten Bedingungen - u.a. im noch unerschlossenen Australien - auf "Pflanzenjagd" zu machen, war ihre Leidenschaft für die vielfältigen Erscheinungsformen der Natur. Pflanzen nicht nur zu sammeln, sondern auch akibisch zu dokumentieren, wurde möglich durch das Ordungssystem von C. von Linné. Das akustische Portrait beinhaltet so auch hochaktuelle Fragen wie die nach der Versachlichung der Natur durch ihre Systematisierung. Oder die Frage nach der individuellen Verantwortung von Amalie Dietrich, die auf Geheiß ihres Auftraggebers neben den Pflanzenfunden auch einige Schädel von Ureinwohnern aus Australien nach Hamburg schickte.
Sprecherinnen: Rosemarie Guhl, Nadine Scheffler, Marlis Tietze
Idee, Dramaturgie, Sprechregie: Renate Neumann
FR, 1.09.23, 19.00 Uhr, Studio 13, Breitenweg 13, 29105 Bremen
FR, 8.09.23, 19.00 Uhr, Kath. Kirchengem., Meislahnstr. 10, 28832 Achim
SA, 9.09.23, 11.00 Uhr, Stadtbib Vegesack, Aumunder Heerweg 87, 28757 Bremen
SO, 10.09.23, 18.00 Uhr, Bürgerhaus Hemelingen, Godehardstr. 4, 28309 Bremen